Sopran
Die Blockflöte gehört mit zu den ältesten Musikinstrumenten. Im frühen Mittelalter war sie das Instrument der Hirtenvölker, Spielmänner und Gaukler. Zur Renaissancezeit hielt die Blockflöte Einzug in die adeligen Hofkapellen und entwickelte sich zu einem vielseitigen, in unterschiedlichen Stimmlagen spielbares Instrument. Man baute die Blockflöten in unterschiedlichen Größen, somit waren die Musiker in der Lage, die Vokalmusik mit den Blockflöten zu unterstützen oder rein instrumental zu spielen.
Im 16. Jahrhundert führte die Entwicklung des Daumenlochs zu einer deutlichen Ton- und Klangerweiterung. In der nachfolgenden Barockzeit veränderte sich die Bauweise der Blockflöte erneut, bedingt durch den veränderten musikalischen Zeitgeist, der geprägt war durch einen hohen Anspruch an die musikalische Ausdruckskraft. Aus der einteiligen Bauweise wurde nunmehr ein dreigliedriges Instrument mit veränderten Innenlochbohrungen. Viele barocke Komponisten schrieben eigens für die Blockflöte solistische Werke.
Ihren Namen verdankt die Blockflöte dem eingesetzten Holzblock im Kopfstück des Instruments. Erst durch diesen Holzblock ist eine Tonerzeugung möglich. Der Holzblock bildet im Kopfstück einen engen Windkanal, so dass die Luft am scharfkantigen Labium, der Seele des Instruments, verwirbelt wird und die Luftsäule in der Flöte in Schwingung versetzt.
Alt
Tenor
Bass und Subbass im Hintergrund
Grundsätzlich teilt man die Blockflöten nach ihrer Griffweise in C-Instrumente (Garkleinflötlein, Sopran-, Großbass- und Subgroßbassflöte) oder F-Instrumente (Sopranino, Alt-, Bass- Subbass-, Subkontrabassflöte) ein. Um die Palette aller Blockflöten zu spielen, genügt es, diese zwei Griffweisen zu beherrschen.
Die Blockflöten in unserem Ensemble kann man mit den verschiedenen Stimmlagen eines Chores vergleichen: Sopran, Alt, Tenor und Bass.
Die heute bekannteste und am weitesten verbreiteten Blockflöten sind die Sopranblockflöte (C-Flöte) und deren größere Schwester die Altblockflöte (F-Flöte).
Wenn man alle unsere Instrumente nach ihrem tiefsten Ton von unten nach oben sortiert, erhält man folgende Anordnung mit ihren jeweils tiefsten Tönen:
Subgroßbass - C 1, Subbass - F 1, Großbass - C 0, Bass - F 0, Tenor - C’, Alt - F’, Sopran - C’’, Sopranino - F’’, Garkleinflötlein - C’’’
Der Tonhöhenunterschied zwischen Sopran und Tenor und der zwischen Alt und Bass beträgt eine Oktav, was sich im Blockflötenbau in der Verdopplung der Instrumentenlänge bemerkbar macht.
Auch heute wird die Bauweise der Blockflöte ständig weiter entwickelt. Nach unseren Konzerten werden wir immer wieder mit dem Blick auf die großen eckigen Flöten gefragt, was denn das für eigentümliche Instrumente seien.
Die Antwort lautet: einfach Blockflöten.
In den 70er Jahren entwickelte Joachim Paetzold in Anlehnung an die Holzpfeifen einer Orgel die Idee der eckigen Bauweise, die von seinem Neffen Herbert Paetzold weiterentwickelt wurde. Diese neu entwickelten Bassinstrumente sind aus relativ einfachem Holz gefertigt und sind drei-, teilweise auch vierteilig. Der größte Vorteil dieser Bauweise liegt darin, dass diese Instrumente viel schneller und direkter angeblasen werden können, bedingt durch die 180° Knickung der Luftsäule wird das Anblasrohr ca. 9-mal kürzer als das Anblasrohr der barocken Bauweise.
Ein Großbass beispielsweise kann also
so aussehen
oder
so
Alle diese Instrumente sind in unserem Ensemble mehrfach vertreten und können in der Regel von jedem Spieler bedient werden, so dass ein wandlungsfähiger und abwechslungs-reicher Klang entsteht, der dem Klang einer Orgel und dem Klang der menschlichen Stimme sehr ähnlich ist.
Die meisten Instrumente sind in Privatbesitz, einige der größeren Flöten gehören dem Ensemble.